Schilddrüsenhormone im Körper

„Ich bin der Boss von Zirbeldrüse, Hirnanhangdrüse, Zwischenhirn, den Nebennieren, den Geschlechtsdrüsen und den Oberbauchdrüsen!“ …würde die Schilddrüse wahrscheinlich voller Stolz sagen, wenn man sie fragen würde, welchen Job sie im Körper hat und wer ihre Mitarbeiter in sind.

In unserem Körper werden etwa 1000 Botenstoffe gebildet, wovon ungefähr 100 einigermaßen erforscht sind. In diesem hoch differenzierten System nehmen 7 Hormondrüsen eine Sonderstellung ein: Das Zwischenhirn, die Hirnanhangsdrüse, die Zirbeldrüse, die Schilddrüse, die Nebennieren, die Oberbauchdrüsen und die Geschlechtsdrüsen. Sie alle zählen zu den sog. endokrinen Drüsen. Endokrin ist lateinisch und bedeutet „nach innen abgebend“ und meint, dass alle diese Drüsen Hormone in das Blut abgeben. Unter ihnen allen ist die Schilddrüse die bedeutsamste.

Sie ist im feinen Wechselspiel der endokrinen Drüsen des Menschen diejenige, die die Funktion der anderen Drüsen maßgeblich mitbestimmt. Ohne die Schilddrüse läuft in unserer inneren Hormonfabrik eben nichts mehr reibungslos. Zwar ist es die Hirnanhangsdrüse, die die Steuerung des gesamten endokrinen Systems übernimmt, doch wenn die Schilddrüse streikt, kommt alles durcheinander und insbesondere Stoffwechselbeschwerden stellen sich ein.

Schilddrüsenhormone wirken auf Herz und Kreislauf. Sie wirken auf den Zucker-, Fett- und Bindegewebsstoffwechsel, indem sie deren Umsatz steigern. Sie steigern die Aktivität von Schweiß- und Talgdrüsen der Haut und die Aktivität der Darmmotorik. Im Nervensystem führen sie zu einer verstärkten Erregbarkeit der Zellen. Insgesamt wird durch die Wirkung der Schilddrüsenhormone der Energieverbrauch und der Grundumsatz des Organismus erhöht. Folge hiervon ist ein Anstieg der Körpertemperatur. Jede Frau mit Morbus Basedow kann davon ein Lied singen: Bei einer Überfunktion, also auch einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen wird es unangenehm heiß im eigenen Körper.

In Zusammenarbeit mit den anderen Drüsen reguliert die Schilddrüse das Wachstum des Neugeborenen und die Entwicklung von Zellen insbesondere des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Auf das Wachstum üben Schilddrüsenhormone ihre Wirkung über andere Hormone wie das Wachstumshormon Somatotropin und IGF-1 aus. Die Schilddrüse wirkt sogar auf Nervenzellen und Gene ein.

Hättest du gewusst, wie bedeutsam die Schilddrüse für deinen Körper ist?